Klima-Frieden Osnabrück und Osnabrücker Land e.V. | Logo
Klima-Frieden Osnabrück und Osnabrücker Land e.V. | Logo
Start
Aktuelles
Veranstaltungen
Die Initiative
Mitgliedschaft
Kontakt
Start
Aktuelles
Veranstaltungen
Die Initiative
Mitgliedschaft
Kontakt

Vegetation im Stress: Klimawandel erhöht Waldbrandrisiko in Österreich


30.6.2025


 Uhr


An der kroatischen Küste wurden eben erst großflächige Waldbrände gelöscht. Die griechische Insel Chios kämpft noch immer gegen die Flammen. Und hierzulande sind die Feuerwehren gerade im Raum Leoben und im Gebiet der Rax im Einsatz. Bei uns ist die Feuergefahr eigentlich im Frühjahr aufgrund von Trockenheit am größten. In den letzten Jahren kam es aber auch in den Sommermonaten aufgrund sehr hoher Temperaturen vermehrt zu Waldbränden. Forschende der Universität Graz zeigen die Zusammenhänge zwischen dieser Zunahme und dem Klimawandel im europäischen Alpenraum auf, samt Folgen für die betroffenen Gebiete.

„Wenn klimawandelbedingt auf ein trockenes Frühjahr ein heißer Sommer folgt, steigt die Gefahr für Waldbrände“, sagt Dagmar Henner vom Wegener Center für Klima und Globalen Wandel der Universität Graz. In ihrer jüngsten Publikation hat sie untersucht, wie sich das Risiko und Auftreten solcher Ereignisse seit den 1990er-Jahren in Österreich, Slowenien und der Slowakei verändert haben. „Die Daten des Europäischen Waldfeuerinformationssystems EFFIS belegen eine Zunahme der Häufigkeit und Schwere der Brände. Von 1993 bis 2023 wurden in Österreich insgesamt über 4600 Waldbrände registriert. Das gefährlichste Jahr war laut EFFIS-Daten 2022 mit fünf solcher Ereignisse und einer verbrannten Fläche von rund 1000 Hektar. 2025 haben wir mit zwei Bränden bereits eine betroffene Fläche von rund 430 Hektar erreicht“, berichtet die Hauptautorin der Studie. Starkregen, der im Zuge des Klimawandels immer öfter auftritt, könne die Gefahr nicht wirksam verringern. „Ist der Waldboden sehr trocken, sickert das viele Wasser nicht tief genug ein“, erklärt die Forscherin.

In Österreich sind häufig Schutzwälder an steilen Hängen von Bränden betroffen. Ohne den Wald steigt die Gefahr für Hangrutschungen, Geröll- und Schneelawinen. Foto: Gustav - stock.adobe.com

In Österreich sind häufig Schutzwälder an steilen Hängen von Bränden betroffen. „Das erschwert die Bekämpfung der Feuer, so dass sie sich oft großflächig ausbreiten“, weiß Henner. Die zurückbleibenden abgebrannten Flächen erhöhen wiederum die Gefahr von Hangrutschungen und können Geröll- und Schneelawinen nicht mehr aufhalten. „Diese Studie unterstreicht, wie notwendig Klimaschutz und Anpassungen sind, um die Wälder in Österreich zu schützen“, ergänzt Forschungsgruppenleiter Gottfried Kirchengast, Mitautor der Publikation. „Auch andere Risikoanalysen im Rahmen unserer Arbeit am Wegener Center der Uni Graz belegen, dass von Extremwetterereignissen, die durch den Klimawandel verstärkt auftreten, zunehmend große Gefahren ausgehen“, so Kirchengast.

Schäden auch abhängig von Klimazone
In an Trockenheit gewöhnten Regionen der Erde ist die Vegetation an regelmäßige Brände angepasst. Im Alpenraum hingegen kann sie sich nicht so rasch erholen. Außerdem sei der Wald durch den Klimawandel bereits gestresst und somit auch anfälliger für Schädlinge, die wiederum von den höheren Temperaturen profitieren. „Dem Borkenkäfer, der etwa die Fichte befällt, spielen die immer wärmeren Winter richtig in die Karten. Die Populationen fliegen früher aus, und es gibt immer öfter zwei bis drei Generationen pro Jahr. Gleichzeitig sterben geschwächte Bäume durch den Käferbefall leichter ab“, erklärt die Forscherin. Zudem begünstige ihr trockener Zustand die Entzündung und Ausbreitung von Bränden.

Der Vergleich mit Slowenien im Rahmen der Studie hat gezeigt, dass die mediterrane Vegetation besser mit den veränderten klimatischen Bedingungen zurechtkommt, was das Schadensrisiko senkt. In Österreich wird bei der Wiederaufforstung bereits vielfach darauf geachtet, Baumarten zu setzen, die besser mit den veränderten klimatischen Bedingungen zurechtkommen. Bis die Schutzwaldfunktion wieder hergestellt ist, dauert es allerdings lange. „Zum einen sterben junge Bäume durch die Trockenheit leichter ab. Zum anderen wachsen die neu gepflanzten Arten häufig langsamer als die bisher übliche Fichte“, so Henner.

Die meisten Waldbrände werden von Menschen entzündet, sei es durch den achtlosen Umgang mit offenem Feuer, weggeworfene Zigaretten, Autoabgase oder auch Brandstiftung. Danach folgen Blitzschläge und Stürme, die Stromleitungen beschädigen. Das zeigt, dass es offenbar noch Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung für die Bedeutung und den Schutz des Waldes braucht.

Publikation
Forest fire risk under climate change in Austria and comparable European regions
Dagmar N. Henner and Gottfried Kirchengast
https://doi.org/10.1016/j.tfp.2025.100889

Die Forschungen wurden aus Fördergeldern des Österreichischen Wissenschaftsfonds FWF mitfinanziert und im Rahmen des Profilbereichs „Climate Change Graz“ der Universität Graz durchgeführt.

Die Location

Melden Sie sich an!

Ihre Angaben
Ernährungspräferenzen*
 Vielen Dank für Ihre Anmeldung.
Diese gilt hiermit als bestätigt, sofern Sie keine anderslautende Nachricht von uns erhalten.
 Ups … Da hat etwas nicht geklappt.

Noch mehr vom Klima-Frieden Osnabrück und Osnabrücker Land e.V.

Der Kongress „Stadt im Klimawandel“: Ein Feuerwerk an Ideen und viele mahnende Worte


8.9.2025


 Uhr


Die gesundheitlichen Gefahren des Klimawandels sind real vorhanden und bedrohlich“ so Dr. med. Fabian Feil, MPH, Präsident des Niedersächsischen Landesgesundheitsamts in seiner Eröffnungsrede. Er veranschaulichte in seinem Vortrag die zahlreichen …

Mehr dazu

Monokulturelle Nadelwälder sind brandgefährlich


28.8.2025


 Uhr


Eine neue Studie der TU Berlin zeigt, wie stark vor allem monokulturelle Nadelwälder und der menschliche Einfluss zur Brandgefahr beitragen und was jetzt getan werden muss, um Wälder besser zu schützen.

Mehr dazu

Integrierte Wasser- und Wärme-rückgewinnung im Quartier


28.8.2025


 Uhr


Am 25. August 2025 startete das Reallaborprojekt IWIQ – Integrierte Wasser- und Wärmerückgewinnung im Quartier – mit einer feierlichen Auftaktveranstaltung in der Technischen Universität Berlin in die Umsetzungsphase. Zu den Gästen zählte die Berliner …

Mehr dazu

Mikroplastik gefährdet auch die Wälder


28.8.2025


 Uhr


Mikro- und Nanoplastik belastet nicht nur Meere, Flüsse und Äcker, sondern auch den Wald. Zu diesem Ergebnis kommen Geowissenschaftler der TU Darmstadt in einer nun im renommierten Journal “Nature Communications Earth & Environment” veröffentlichten Studie …

Mehr dazu

Universität Osnabrück leitet „KI-Reallabor Agrar“


28.8.2025


 Uhr


Niedersachsen ist sowohl ausgewiesener Wissenschaftsstandort als auch Agrarland – und insofern besonders prädestiniert für das „KI-Reallabor Agrar“ (RLA), das unter Leitung der Universität Osnabrück mit sieben weiteren Partnern nun eingerichtet wird. Im …

Mehr dazu

Hamburgs Jugend und der Klimawandel


30.6.2025


 Uhr


Der Klimawandel ist spürbar und stellt eine Bedrohung für Hamburg dar. Darin ist sich die Mehrheit der Befragten in der vom Helmholtz-Zentrum Hereon durchgeführten Studie „Risikobewusstsein Hamburger Bürger_Innen für den Klimawandel 2025“ einig. Die meisten …

Mehr dazu

Netzwerkabend 02.10.2025


24.9.2025

2.10.2025

19:00
 Uhr

Osnatech GmbH – InnovationsForum | Gewerbepark 9–11 | 49143 Bissendorf

Wir laden herzlich ein zum nächsten Netzwerkabend von Klima-Frieden Osnabrück & Osnabrücker Land e.V.

Mehr dazu

Kongress „Fachkräfte im Mittelstand gewinnen und halten“


24.9.2025

13.11.2025

10:00
 Uhr

Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) | An d. Bornau 2 | 49090 Osnabrück

Der Wettbewerb um Fachkräfte stellt viele mittelständische Unternehmen vor große Herausforderungen. Wie Betriebe ihre Attraktivität als Arbeitgeber steigern und Mitarbeitende langfristig binden können, steht im Mittelpunkt des Kongresses „Fachkräfte im …

Mehr dazu

Kongress „Klimawandel & Städte“


12.8.2025

2.9.2025

9:30
 Uhr

DBU Zentrum für Umweltkommunikation

Die Auswirkungen des Klimawandels sind längst in unseren Städten spürbar: Hitzewellen, Trockenheit, Schadstoffbelastung – verbunden mit neuen Herausforderungen für Gesundheit, Infrastruktur und gesellschaftlichen Zusammenhalt. Wie können Städte …

Mehr dazu

Netzwerkabend 05.06.2025


6.6.2025

5.6.2025

18:15
 Uhr

Zoo Osnabrück | Klaus-Strick-Weg 12 | 49082 Osnabrück

Unser jährlicher Netzwerkabend im Zoo steht bevor. Auch dieses Jahr laden wir nicht nur unsere Mitglieder, sondern auch deren Partner und/oder Kinder ein.

Mehr dazu

Kongress „Lösungen für eine autonome Energieversorgung”


19.3.2025

20.10.2022

9:30
 Uhr

Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) | An der Bornau 2 | Osnabrück

Die Energiekrise, unsere Abhängigkeiten und unsere Chancen und Möglichkeiten, uns besser aufzustellen, waren die Themen unserer Veranstaltung „Lösungen für eine autonome Energieversorgung“ am 20ten Oktober 2020 in den Räumen der Deutschen Bundesstiftung …

Mehr dazu

Kongress „Aktiv gegen den Klimawandel“


19.3.2025

15.3.2022

18:30
 Uhr

Vienna House Remarque | Natruper-Tor-Wall 1 | 49076 Osnabrück

Unseren Wäldern geht es nicht gut. Trockenheit, Hitze und Schädlingsbefall setzen ihnen zu. Die Beschädigung der Wälder ist in Deutschland sogar noch deutlich stärker ausgeprägt, so das Bundeslandwirtschaftsministerium, als in den meisten anderen Ländern …

Mehr dazu
Klima-Frieden Osnabrück und Osnabrücker Land e.V. | Logo






SatzungComplianceImpressumDatenschutzCookies