Klima-Frieden Osnabrück und Osnabrücker Land e.V. | Logo
Klima-Frieden Osnabrück und Osnabrücker Land e.V. | Logo
Start
Aktuelles
Veranstaltungen
Die Initiative
Mitgliedschaft
Kontakt
Start
Aktuelles
Veranstaltungen
Die Initiative
Mitgliedschaft
Kontakt

Klimaschutz im Unternehmen richtig bewerten


21.10.2025


 Uhr


Emissionsbilanz aufstellen, Klimaschutzmaßnahmen evaluieren und die effizientesten zuerst umsetzen: Forschende dreier Fraunhofer-Institute haben eine Methode entwickelt, mit der Unternehmen aller Branchen ihre Klimaschutzmaßnahmen nach ökologischen und ökonomischen Kriterien szenarienbasiert bewerten können.

Deutschland soll bis 2045 klimaneutral sein, die Europäische Union bis 2050. Für viele Unternehmen bedeutet das: Sie müssen einen Transformationsplan vorlegen, aus dem hervorgeht, wie sie ihre Treibhausgasemissionen senken wollen. Unternehmen stellt das gleich vor mehrere Herausforderungen: Sie müssen zunächst einmal in Erfahrung bringen, welche Emissionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette überhaupt anfallen. Denn nur wer den Status-quo kennt, kann realistische Ziele und geeignete Klimaschutzmaßnahmen festlegen.

Dafür müssen die einzelnen Klimaschutzmaßnahmen bewertet und priorisiert werden. »Die effizientesten und wirtschaftlichsten Maßnahmen sollten zuerst umgesetzt werden«, rät Michael Rentschler vom Forschungsteam Sustainability Modeling and Analytics am Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA. Er hat zusammen mit seinen Kolleginnen und Kollegen vom Fraunhofer-Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik IPK sowie vom Fraunhofer-Institut für Schicht- und Oberflächentechnik IST eine dynamische und szenarienbasierte Methode entwickelt, mit der Unternehmen ihre Klimaschutzmaßnahmen nach ökologischen und ökonomischen Kriterien bewerten können, um die effizientesten zu ermitteln.

Detaillierte Emissionsbilanz ist Voraussetzung

Voraussetzung dafür ist eine detaillierte und normkonforme Emissionsbilanz. Aber weil unvollständige Datensätze in vielen Unternehmen Realität sind und manchmal auch wichtige Informationen komplett fehlen, vervollständigen die Forscherinnen und Forscher zunächst die Datenbasis. Dafür werten sie bestehende Produktionsdaten, öffentliche Statistiken und die einschlägige Fachliteratur aus.

»In einem Unternehmen ist beispielsweise bekannt, welche Produkte in welcher Stückzahl auf welchem Kontinent verkauft wurden. Mit etwas Glück gibt es dann noch eine Statistik, anhand der sich abschätzen lässt, wie viele dieser Produkte am Ende ihrer Nutzungsphase auf welche Art entsorgt werden. Aus diesen Angaben können wir dann auf entstehende Emissionen in der nachgelagerten Wertschöpfungskette schließen«, erklärt Felix Budde vom Fraunhofer IPK.

Ähnlich verhält es sich mit den vorgelagerten Emissionen, zum Beispiel durch den Einkauf von Rohstoffen.

Liegen schließlich alle relevanten Informationen vor, beginnt die Suche nach geeigneten Klimaschutzmaßnahmen. »Wer einfach die alten Verbrenner aus dem Fuhrpark verbannt und stattdessen Elektrofahrzeuge anschafft, gibt viel Geld aus, spart aber unter Umständen kaum Emissionen ein«, warnt Professor Stephan Krinke, Leiter der Abteilung Nachhaltigkeitsmanagement und Life-Cycle Engineering am Fraunhofer IST.

»Entscheidend sind die Emissionsvermeidungskosten, also das Geld, das man ausgeben muss, um eine Tonne Treibhausgase einzusparen. Oft kann man schon zu überschaubaren Kosten viel erreichen, wenn man besonders energieintensiv produzierte Rohstoffe ersetzt, die eigenen Produkte energieeffizienter gestaltet, überflüssige Bauteile einspart oder in der Qualitätssicherung auf zerstörungsfreie Prüfmethoden setzt. Es ist sogar möglich, bis zu 25 Prozent der Emissionen einzusparen, ohne dass zusätzliche Kosten entstehen.«

Aber die Entscheidung für oder gegen eine Klimaschutzmaßnahme hängt auch von den politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen ab. Teil des Modells sind drei Szenarien, welche sich aus allgemeingültigen und unternehmensspezifischen Parametern zusammensetzen:

1. Progressives Szenario: Gesellschaftliche und politische Rahmenbedingungen sind für ambitionierten Klimaschutz förderlich. Die CO2-Preise und die Verfügbarkeit von emissionsreduzierten Rohstoffen und Technologien sind hoch, die Kosten für erneuerbare Energien niedrig und die Verbraucher weisen eine hohe Zahlungsbereitschaft für dekarbonisierte Produkte auf. Unter solchen Bedingungen würden sich viele Klimaschutzmaßnahmen binnen kurzer Zeit rechnen. Ein großer Teil der Emissionen könnte durch Maßnahmen gemindert werden.

2. Konservatives Szenario: Die globalen Rahmenbedingungen für Klimaschutz verschlechtern sich: sinkende CO2-Preise, günstige fossile Energieträger und geringe Anreize für Kunden, mehr Geld für emissionsreduzierte Produkte auszugeben. Darüber hinaus ist das Angebot von alternativen Technologien, Kraftstoffen und Materialien gering. In einer solchen Welt wären nur wenige Klimaschutzmaßnahmen wirtschaftlich sinnvoll. Das Gesamtreduktionspotenzial bliebe gering.

3. Business as usual: Aktuelle Entwicklungen und Trends setzen sich fort oder verbleiben auf dem heutigen Stand. Dies impliziert einen moderaten CO2-Preis, stabil bleibende Kosten für erneuerbare Energien und fossile Brennstoffe sowie eine mittlere Zahlungsbereitschaft für dekarbonisierte Produkte.

Methodik ist für Unternehmen aller Branchen geeignet

Klimaschutzmaßnahmen ganzheitlich evaluieren und dann die wirtschaftlichsten zuerst umsetzen: Die Methodik, die die Fraunhofer-Forschenden entwickelt haben, ist grundsätzlich für alle Branchen geeignet. Voraussetzung sind eine solide Datengrundlage und eine umfassende Analyse. Dabei sind die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Unternehmen gerne behilflich.

Die Location

Melden Sie sich an!

Ihre Angaben
Ernährungspräferenzen*
 Vielen Dank für Ihre Anmeldung.
Diese gilt hiermit als bestätigt, sofern Sie keine anderslautende Nachricht von uns erhalten.
 Ups … Da hat etwas nicht geklappt.

Noch mehr vom Klima-Frieden Osnabrück und Osnabrücker Land e.V.

Ladeinfrastruktur auf Supermarktparkplätzen effizienter nutzen


15.10.2025


 Uhr


Supermarktparkplätze können helfen, den Ausbaubedarf für Ladeinfrastruktur im öffentlichen Raum in Berlin um bis zu 17 Prozent zu reduzieren. Im Projekt Retail4Multi-Use haben Wissenschaftler*innen des Reiner Lemoine Instituts (RLI) und des Deutschen …

Mehr dazu

Der Kongress „Stadt im Klimawandel“: Ein Feuerwerk an Ideen und viele mahnende Worte


8.9.2025


 Uhr


Die gesundheitlichen Gefahren des Klimawandels sind real vorhanden und bedrohlich“ so Dr. med. Fabian Feil, MPH, Präsident des Niedersächsischen Landesgesundheitsamts in seiner Eröffnungsrede. Er veranschaulichte in seinem Vortrag die zahlreichen …

Mehr dazu

Monokulturelle Nadelwälder sind brandgefährlich


28.8.2025


 Uhr


Eine neue Studie der TU Berlin zeigt, wie stark vor allem monokulturelle Nadelwälder und der menschliche Einfluss zur Brandgefahr beitragen und was jetzt getan werden muss, um Wälder besser zu schützen.

Mehr dazu

Integrierte Wasser- und Wärme-rückgewinnung im Quartier


28.8.2025


 Uhr


Am 25. August 2025 startete das Reallaborprojekt IWIQ – Integrierte Wasser- und Wärmerückgewinnung im Quartier – mit einer feierlichen Auftaktveranstaltung in der Technischen Universität Berlin in die Umsetzungsphase. Zu den Gästen zählte die Berliner …

Mehr dazu

Mikroplastik gefährdet auch die Wälder


28.8.2025


 Uhr


Mikro- und Nanoplastik belastet nicht nur Meere, Flüsse und Äcker, sondern auch den Wald. Zu diesem Ergebnis kommen Geowissenschaftler der TU Darmstadt in einer nun im renommierten Journal “Nature Communications Earth & Environment” veröffentlichten Studie …

Mehr dazu

Universität Osnabrück leitet „KI-Reallabor Agrar“


28.8.2025


 Uhr


Niedersachsen ist sowohl ausgewiesener Wissenschaftsstandort als auch Agrarland – und insofern besonders prädestiniert für das „KI-Reallabor Agrar“ (RLA), das unter Leitung der Universität Osnabrück mit sieben weiteren Partnern nun eingerichtet wird. Im …

Mehr dazu

Kongress „Fachkräfte im Mittelstand gewinnen und halten“


24.9.2025

13.11.2025

10:00
 Uhr

Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) | An d. Bornau 2 | 49090 Osnabrück

Der Wettbewerb um Fachkräfte stellt viele mittelständische Unternehmen vor große Herausforderungen. Wie Betriebe ihre Attraktivität als Arbeitgeber steigern und Mitarbeitende langfristig binden können, steht im Mittelpunkt des Kongresses „Fachkräfte im …

Mehr dazu

Netzwerkabend 02.10.2025


24.9.2025

2.10.2025

19:00
 Uhr

Osnatech GmbH – InnovationsForum | Gewerbepark 9–11 | 49143 Bissendorf

Wir laden herzlich ein zum nächsten Netzwerkabend von Klima-Frieden Osnabrück & Osnabrücker Land e.V.

Mehr dazu

Kongress „Klimawandel & Städte“


12.8.2025

2.9.2025

9:30
 Uhr

DBU Zentrum für Umweltkommunikation

Die Auswirkungen des Klimawandels sind längst in unseren Städten spürbar: Hitzewellen, Trockenheit, Schadstoffbelastung – verbunden mit neuen Herausforderungen für Gesundheit, Infrastruktur und gesellschaftlichen Zusammenhalt. Wie können Städte …

Mehr dazu

Netzwerkabend 05.06.2025


6.6.2025

5.6.2025

18:15
 Uhr

Zoo Osnabrück | Klaus-Strick-Weg 12 | 49082 Osnabrück

Unser jährlicher Netzwerkabend im Zoo steht bevor. Auch dieses Jahr laden wir nicht nur unsere Mitglieder, sondern auch deren Partner und/oder Kinder ein.

Mehr dazu

Kongress „Lösungen für eine autonome Energieversorgung”


19.3.2025

20.10.2022

9:30
 Uhr

Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) | An der Bornau 2 | Osnabrück

Die Energiekrise, unsere Abhängigkeiten und unsere Chancen und Möglichkeiten, uns besser aufzustellen, waren die Themen unserer Veranstaltung „Lösungen für eine autonome Energieversorgung“ am 20ten Oktober 2020 in den Räumen der Deutschen Bundesstiftung …

Mehr dazu

Kongress „Aktiv gegen den Klimawandel“


19.3.2025

15.3.2022

18:30
 Uhr

Vienna House Remarque | Natruper-Tor-Wall 1 | 49076 Osnabrück

Unseren Wäldern geht es nicht gut. Trockenheit, Hitze und Schädlingsbefall setzen ihnen zu. Die Beschädigung der Wälder ist in Deutschland sogar noch deutlich stärker ausgeprägt, so das Bundeslandwirtschaftsministerium, als in den meisten anderen Ländern …

Mehr dazu
Klima-Frieden Osnabrück und Osnabrücker Land e.V. | Logo






SatzungComplianceImpressumDatenschutzCookies